Mitarbeiterbindung bedeutet in den heutigen Zeiten viel mehr, als ein angemessenes Gehalt zu zahlen. Menschen wollen arbeiten und leben und beide Bereiche in ein ausgeglichenes Verhältnis setzen können. Arbeit soll nicht nur stereotypes Handeln sein, sondern einen wirklichen Sinn beinhalten. Anders ausgedrückt sind die Ansprüche an einen Job in den letzten Jahren rasant gewachsen.
Die Frage ist daher, was ein Unternehmen tun und leisten muss, um seine Mitarbeiter dauerhaft zu binden?
Definition Mitarbeiterbindung
Wer Mitarbeiter beschäftigt, kann diese auch wieder verlieren. Verschiedene Gründe sorgen dafür, dass Mitarbeiter kündigen und einen neuen Job annehmen. Bei dem wachsenden Fachkräftemangel können es sich Unternehmen immer weniger leisten, Mitarbeiter und Führungskräfte durch eigenes Verschulden zu verlieren. Deshalb müssen Arbeitgeber für einen attraktiven Arbeitsplatz und ein Betriebsklima sorgen, das einen Arbeitnehmer hält.
Einfach ausgedrückt ist es so, dass Menschen an ihrem Arbeitsplatz ihr Bestes geben, wenn sie zufrieden sind. Dazu gehört, dass sich die Arbeitszeiten an familiären Bedürfnissen orientiert. Ebenso ein Verdienst, der am Ende des Monats mehr als die Verbindlichkeiten abdeckt. Der Job muss dem Wissen und Können des Mitarbeiters entsprechen und ihn dazu bringen, über sich hinauszuwachsen. Außerdem sollte ein Betriebsklima existieren, in dem man sich gerne aufhält.
Legen Unternehmen Wert auf diese Aspekte, fällt die Fluktuation niedrig aus. Dann haben Mitarbeiter und Führungskräfte in der Regel nur persönliche Gründe, aus denen sie den Job wechseln.
Die Frage, die sich große und kleine Unternehmen stellen müssen, lautet daher:
„Was können wir tun, damit sich unsere Mitarbeiter in ihrem Job wohlfühlen?“
Wieso ist dieses Thema so wichtig?
Deutschlands Arbeitslosenstatistik ist positiv und die Ausschreibungen auf Jobportalen im Internet boomen. Weshalb sich also um Maßnahmen der Mitarbeiterbindung kümmern? Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass das Erkennen der Notwendigkeit dieser Dinge erst allmählich Fahrt aufnimmt. Noch vor Jahrzehnten waren Angestellte ersetzbar, denn der Arbeitslosenmarkt bot ständig neues Personal. Diese Zeiten änderten sich mit dem Einzug der Computertechnik. Plötzlich ging es nicht mehr nur um Angestellte, die an der Drehmaschine oder als Elektriker ausgebildet waren. Die digitale Welt begann, sich schnell zu entfalten, und mit ihr entstanden Unmengen an spezialisierten Aufgabenbereichen.
Durch diese Entwicklung werden immer mehr Fachkräfte nötig, die digitale Aufgaben bewältigen können. Dabei geht es um Arbeitskräfte, die spezialisierte Bereiche übernehmen. Genau hier liegt das Problem, denn jeder Job verzweigt sich immer mehr und erfordert ständig neue Berufsbilder.
Besonders interessant wird es, wenn es um Homeoffice-Jobs geht. Hier müssen alle Arbeitsschritte und Zuständigkeiten genau geregelt sein, damit teamübergreifend gearbeitet werden kann. Plattformen wie jobsathome.de offerieren Stellen für das Homeoffice, doch ohne Mitarbeiterbindung lässt sich bei dieser Arbeitsform kein Team halten. Da hier der persönliche Kontakt vor Ort fehlt, müssen unbedingt Maßnahmen ergriffen werden, um ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Regelmäßige Versammlungen und Gespräche per Videochat sind nötig, um die Verbindung zum Unternehmen zu stärken und Probleme sofort aus der Welt zu schaffen, da die physische Anonymität im Homeoffice schneller für Missverständnisse bei der Zusammenarbeit sorgen kann.
Das Konzept dahinter
Jede freie Stelle kostet Geld. Nicht nur im Hinblick auf die Mehrarbeit, die Kollegen letztendlich übernehmen müssen. Jede Vakanz ist wie ein fehlendes Rädchen im Zahnradgefüge. Auf Dauer führt es zum allgemeinen Zusammenbruch. Für ein gesundes Retention Management (Maßnahmen zur Personalerhaltung) ist es wichtig, die Struktur des Unternehmens zu verstehen. Welche Produkte werden hergestellt? Welche Dienstleistung wird verkauft? Wann liegen die Arbeitszeiten. Sind Arbeitsplätze bei Bedarf ins Homeoffice verlegbar?
Die unterschiedlichen Strukturen in Unternehmen erfordern verschiedene Maßnahmen hinsichtlich der Mitarbeiterbindung. Ein allgemeines Konzept der Mitarbeiterbindung trifft auf alle Firmen zu, allerdings muss die Umsetzung auf individuelle Weise erfolgen. Es reicht nicht, die Löhne an die jeweilige Inflationsrate anzupassen und damit eine scheinbare Sicherheit vorzugaukeln. Menschen wissen, dass Unternehmen von einem Tag auf den anderen bankrottgehen können. In den heutigen Zeiten noch schneller als früher.
Der Konkurrenzkampf um den Endkunden ist enorm, weil der Profit im Vordergrund steht. Das böse Erwachen kann schnell kommen, wenn nicht darauf geachtet wird, wie sich die Mitarbeiter im Unternehmen fühlen und zu diesem stehen. Es ist Zeit, mehr als eine bezahlte Arbeitskraft in einem Menschen zu sehen. Das Konzept der Mitarbeiterbindung kann nur funktionieren, wenn Unternehmer als Menschen denken und handeln. Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung müssen verstärkt den persönlichen Bereich des Menschen einbeziehen, ansonsten sind Unternehmen dazu gezwungen zu schließen.
Die Maslowsche Bedürfnispyramide – ist Mitarbeiterbindung lernbar?
Ein Blick auf die Bedürfnishierarchie nach Maslow zeigt, dass ein Arbeitnehmer mehr als seine sogenannten Defizitbedürfnisse entwickeln und befriedigen muss. Zu ihnen gehören physiologische Bedürfnisse wie das Essen, Trinken, Schlafen und die Sexualität. Außerdem müssen die Sicherheitsbedürfnisse abgedeckt werden, indem es Strukturen der Ordnung und Sicherheit gibt. Daran anschließend sollten die sozialen Bedürfnisse befriedigt werden, die eine intakte Familie, Freunde oder eine Gruppe erfordern, mit der sich der Betreffende identifizieren kann. Sind diese Bereiche im Leben etabliert, sucht der Mensch nach Anerkennung und Lob. Hier endet der Bereich der Defizitbedürfnisse und es schließt sich der Wunsch nach innerem Wachstum an, der sich in dem Drang nach Selbstverwirklichung ausdrückt und individuelle Lebensziele hervorbringt.
Ein Job wirkt sich zuerst auf die physiologischen Aspekte aus, denn er bestimmt, ob diese durch den Verdienst zufriedengestellt werden können. Weiterhin setzen immer mehr Unternehmen auf den Schutz ihrer Mitarbeiter, indem sie ergonomisches Mobiliar anschaffen, Ruheräume für Kurzpausen einrichten und gemeinsame sportliche Aktivitäten initiieren.
Auch die sozialen Bedürfnisse geraten zunehmend in den Blickpunkt der Mitarbeiterbindung, denn Spezialisierung erfordert Teamarbeit. Jeder Mitarbeiter übernimmt einen Part im Unternehmen, der sich auf festgelegte Arbeitsschritte bezieht. Hier kommt es auf perfekte Zusammenarbeit an, ohne die nichts läuft. Teamarbeit funktioniert jedoch nur, wenn Menschen einander wertschätzen und miteinander auskommen. Dafür braucht es Supervisionen, eine positive Grundhaltung dem Unternehmen gegenüber sowie eine Atmosphäre, die zwischen der Chefetage und dem Mitarbeiter menschlich betrachtet keinen Unterschied macht.
Grundsätze auf dem Weg zum Erfolg
Immer mehr Unternehmen erkennen, dass diese Dinge für ein funktionierendes Arbeitsleben notwendig sind und die Grundlagen für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung bilden. Die Definition der Mitarbeiterbindung umfasst also, den Menschen als ganzheitliches Wesen zu respektieren und zu behandeln. Wer diese Grundsätze versteht und seinen Gewinn auch in diese Bereiche investiert, wird sich auf dem Wirtschaftsmarkt halten können. Wird zusätzlich auf die persönlichen Wachstumsbedürfnisse der Angestellten eingegangen, ist der Erfolg nicht aufzuhalten. Dann ist Arbeiten kein lästiges Tun, sondern ein Mittel, um jeden Tag ein wenig mehr über sich hinauszuwachsen. Das ist die eigentliche Sehnsucht des Menschen. An einem Platz anzukommen, an dem man mit all seinen Fähigkeiten und Talenten sein darf, wer man ist.
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