Homeoffice hat positive Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere in Bezug auf die Reduzierung von CO₂-Emissionen. Basierend auf einer Studie des Freiburger Öko-Instituts vom Februar 2022 könnte eine optimale Nutzung des Homeoffice-Modells eine jährliche Einsparung von bis zu 9,6 Millionen Tonnen CO₂e ermöglichen, wenn 35 Prozent der Arbeitnehmer:innen im Homeoffice arbeiten. Realistischerweise bevorzugen jedoch viele eine hybride Arbeitsweise, was dennoch zu einer erheblichen Einsparung von etwa 3,7 Millionen Tonnen CO₂e pro Jahr führen könnte. Selbst bei einer konservativeren Homeoffice-Quote von 20 Prozent ist eine Einsparung von rund 1 Million Tonnen CO₂e pro Jahr möglich.
Darüber hinaus zeigt sich, dass Homeoffice auch andere positive Umwelteffekte hat. Es hat zu einem deutlichen Rückgang der Stickstoffoxid-Emissionen in Innenstadtgebieten geführt und die Lärmbelastung in vielen europäischen Großstädten um bis zu 5 dB reduziert. Die Anzahl verkehrsbedingter Unfälle in Deutschland ist ebenfalls um 15 bis 39 Prozent gesunken.
Die Umweltbilanz des Homeoffice variiert je nach Arbeitsplatzgestaltung, insbesondere bei zeitweiser Nutzung und zusätzlicher Anschaffung von Hardware. Wenn zusätzliche Geräte angeschafft und der Arbeitsplatz zusätzlich beleuchtet und beheizt wird, können die jährlichen CO₂-Emissionen auf bis zu 307 Kilogramm steigen. Bei Verwendung eines Firmenlaptops sind die CO₂-Emissionen mit 18 Kilogramm pro Jahr vergleichsweise gering. Generell rentiert sich eine hybride Arbeitsweise umwelttechnisch erst bei längeren Pendelwegen, etwa über 6 Kilometer mit dem Auto oder 18 Kilometer mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Etwa 93 Prozent der Emissionen im Verkehrssektor entstehen auf den Arbeitswegen mit dem PKW!
Im Durchschnitt verringert ein zusätzlicher Tag Homeoffice pro Woche im Jahr die zurückgelegten Personenkilometer pro Person um rund 1.150 Kilometer und folglich die Emissionen um rund 0,19 Tonnen CO₂e. Dies verdeutlicht die Effektivität von Homeoffice als Maßnahme zur Reduzierung von CO₂-Emissionen im Verkehrssektor.
Um den eigenen ökologischen Fußabdruck im Homeoffice zu verringern, gibt es verschiedene Maßnahmen, die jeder umsetzen kann:
Geräte richtig ausschalten
Es ist wichtig, elektronische Geräte vollständig auszuschalten, anstatt sie im Standby-Modus zu lassen. Laut Schätzungen des Umweltbundesamtes verursacht der Standby-Modus in Deutschland durchschnittlich 115 Euro pro Jahr und Haushalt. Dies entspricht etwa 360 Kilowattstunden Strom und 170 kg CO₂-Emissionen.
Austausch von alten Glühbirnen
Der Austausch von alten Glühbirnen durch energieeffiziente LEDs oder Energiesparlampen kann den Stromverbrauch erheblich reduzieren. Moderne LEDs verbrauchen über 80 Prozent weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen, während Energiesparlampen immerhin rund 70 Prozent weniger verbrauchen.
Richtiges Heizen und Lüften
Ein großer Teil der CO₂-Emissionen in Haushalten entsteht durch das Heizen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass Wohnräume effizient beheizt werden. Dazu gehören einfache Maßnahmen wie das Abdichten von Fenstern und Türen, die Nutzung von Zeitschaltuhren und Thermostatventilen sowie das regelmäßige und richtige Lüften.
Umweltbewusstes Drucken
Beim Drucken sollte immer darauf geachtet werden, was wirklich benötigt wird, um unnötigen Papierverbrauch zu vermeiden. Zudem ist es empfehlenswert, umweltfreundlichere Druckfarben zu verwenden und nachfüllbare Patronen einzusetzen. Die Verwendung von Recyclingpapier trägt ebenfalls zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen kann jeder im Homeoffice dazu beitragen, den Energieverbrauch zu verringern und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
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