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In den letzten Jahren haben sich die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, und die Bedeutung von Homeoffice in Deutschland stark verändert. Von Remote-Arbeitsplätzen bis hin zu voll ausgestatteten Büros in den eigenen vier Wänden haben neue Trends den Arbeitnehmern mehr Flexibilität und Produktivität in ihrem Berufsleben ermöglicht. In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, wie sich Homeoffice in Deutschland entwickelt hat. Diesbezüglich beleuchten wir einige aktuelle Studien.

Homeoffice im Dienstleistungssektor  

Der Dienstleistungssektor ist besonders prädestiniert für diese Art des Arbeitens. Laut einer Studie von Statista arbeiten im Dienstleistungssektor 35,5 Prozent der Beschäftigten zumindest teilweise von zu Hause aus. Im verarbeitenden Gewerbe und im Großhandel sind es jeweils etwas mehr als 15 Prozent. 

Im Dezember 2021 arbeiteten noch 36 Prozent der Beschäftigten in der Pharmaindustrie laut der ifo-Konjunkturumfrage zumindest teilweise im Homeoffice. Bis November 2022 ist dieser Anteil auf rund 19 Prozent gesunken. Im Bereich der Bekleidungsherstellung gaben im Dezember 2021 mehr als ein Drittel (34,1 Prozent) der Befragten an, zumindest teilweise im Homeoffice beschäftigt zu sein. Bis November 2022 sank dieser Anteil wiederum nur um etwa zwei Prozentpunkte. 

Besonders interessant ist, dass im Dienstleistungssektor Unternehmensberater und IT-Dienstleister am häufigsten im Homeoffice arbeiten. Hier liegt der Anteil der Beschäftigten, die zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiten, bei über 70 Prozent. Beschäftigte in der Werbung und der Marktforschung arbeiten ebenfalls überdurchschnittlich häufig von zu Hause aus. 

Infografik: Beratung und IT liegen bei Heimarbeit vorn | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Insgesamt stabilisiert sich der Anteil in der deutschen Wirtschaft bei 25 Prozent der Beschäftigten, die von zu Hause aus arbeiten. Es ist anzunehmen, dass diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen ist. Auf Grund der globalen Situation war eine Umstellung nötig. 

Digitalisierung in Unternehmen

Neben den Gründen, warum Homeoffice in einigen Branchen und Berufsfeldern besonders weit verbreitet ist, ist es auch interessant zu sehen, welche Technologien und Lösungen in deutschen Unternehmen eingesetzt werden, um das Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. Laut der Statista-Umfrage bieten fast 40 % der Unternehmen irgendeine Art von Fernarbeitslösung an, wobei Videokonferenzen (25 %), Online-Kollaborationstools (17 %) und Cloud-Speicherdienste (16 %) am beliebtesten sind.  

Generell lässt sich sagen, dass die Digitalisierung in vielen Unternehmen dazu beiträgt, dass das Arbeiten von zu Hause aus überhaupt erst möglich gemacht wird. Immer mehr Unternehmen investieren in moderne IT-Infrastruktur und Softwarelösungen, um die Arbeit im Homeoffice möglichst reibungslos und einfach zu gestalten. 

Hybride Arbeitsmodelle im Trend

Auffallend ist, dass vor allem hybride Arbeitsmodelle immer beliebter werden. Was wohl daran liegt, dass Unternehmen in der sich wandelnden Arbeitswelt flexible Arbeitsbedingungen anbieten müssen, um überhaupt konkurrenzfähig zu bleiben. Es ist daher nicht überraschend, dass sich immer mehr Unternehmen in Deutschland für hybride Arbeitsmodelle entscheiden. Dadurch soll Mitarbeitern mehr Flexibilität und Autonomie geboten werden. 

Unter den DAX-Unternehmen gibt es einige Vorreiter, die bereits angekündigt haben, im Jahr 2023 auf hybride Arbeitsmodelle umzusteigen. Eine Umfrage zeigt, dass ein Großteil der deutschen Unternehmen inzwischen komplette Homeoffice-Lösungen anbietet, während einige davon auf hybride Arbeitsmodelle setzen. Das zeigt auch, dass hybride Arbeitsmodelle in Deutschland weiter auf dem Vormarsch sind.  

Einige der bekannten Unternehmen, die Hybrid-Lösungen anbieten, sind: 

Deutsche Bank: Die Deutsche Bank stellte schon vor einiger Zeit auf hybride Arbeitsmodelle um. Beschäftigte können bis zu 40 Prozent ihrer Arbeitszeit von zu Hause aus arbeiten. In der Regel entspricht das ein oder zwei Tage pro Woche. Eine besondere Pauschale zum Ausgleich gibt es für bestimmte Mitarbeiter ebenfalls.  

Spotify Deutschland: Spotify setzt auf das eigens ins Leben gerufene „Work From Anywhere Program“. Das Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern damit völlige Freiheit bei der Wahl des Arbeitsortes an.  

Siemens: Siemens verspricht seinen Mitarbeitern zwei bis drei Tage garantiertes Homeoffice pro Woche.  

SAP: Der Softwareriese SAP stellt seinen Beschäftigten komplett frei, wann sie von zu Hause, von unterwegs oder im Büro arbeiten. In einer Mitarbeiterumfrage hätten sich 94 Prozent der Beschäftigten für diesen flexiblen Weg ausgesprochen.  

Infografik: Homeoffice: Hybrid-Lösungen sind weit verbreitet | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Alles in allem lässt sich festhalten, dass das Homeoffice in Deutschland in Anbetracht der Studien mittlerweile eine feste Größe in der Arbeitswelt darstellt. Allerdings gibt es auch weiterhin großen Bedarf an Beratung und Unterstützung, um die Potenziale dieser Arbeitsform voll ausschöpfen zu können.