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Weshalb Vierbeiner nicht nur im Homeoffice Sinn machen

Die vergangenen Jahre haben so einiges verändert, unter anderem sind immer mehr Menschen auf den Hund gekommen. Die Zahl der Adoptionen nahm während der Pandemie rasant zu. Dank Homeoffice konnte man sich den Wunsch nach einem neuen Familienmitglied endlich erfüllen. Die Tierheime leerten sich etwas und viele Hunde fanden ein neues Zuhause. Doch wie sieht es jetzt, nach dem Wegfall der Homeoffice-Regelung, aus? Zurück im Büro stehen Herrchen und Frauchen vor einer Herausforderung. In den meisten Unternehmen ist das Mitbringen von Hunden bisher nicht gestattet. Doch Hunde im Büro oder Homeoffice bringen sogar sehr viele positive Aspekte mit sich: 

 1. Hunde wirken sich positiv auf die Psyche aus 

Hunde sind in unserer Gesellschaft Familienmitglieder, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass die Bindung zwischen einem Hundehalter und seinem Hund ähnlich funktional angesehen werden kann wie die zwischen Eltern und ihren Kindern.  

Dr. Linda Handlin von der Swedish University of Agricultural Sciences, Faculty of Veterinary Medicine and Animal Science, hat sich 2010 in ihrer Doktorarbeit Human-Human and Human-Animal Interaction“ näher mit diesem Thema beschäftigt.  

Das Ziel der Arbeit war es, die hormonellen und physiologischen Auswirkungen bei Müttern während der Stillzeit sowie bei Hunden und ihren Besitzern als Reaktion auf eine kurzfristige Interaktion zu untersuchen. Dabei wurde unter anderem der Anstieg des Oxytocin gemessen. Bei diesem Hormon handelt es sich um das sogenannte „Liebeshormon“. Es kommt natürlich im Körper von Säugetieren vor und spielt unter anderem bei der Paarbindung, Orgasmen, mütterlicher Bindung, Gruppen-, Angst- und Stressverhalten eine Rolle. 

Das Ergebnis zeigte, dass durch die Interaktion die Ausschüttung von Oxytocin ausgelöst wird und zudem Effekte wie ein niedrigerer Cortisolspiegel und Blutdruck erkennbar sind.   

 2. Durch Hunde wird das Arbeitsklima verbessert 

Jeder noch so mürrische Kollege wird durch eine kurze Streicheleinheit lockerer und zeigt sich offener. Ein Hund kann die Stimmung ortsunabhängig allgemein verbessern. Im Büro führt er zu einem angenehmeren Miteinander unter Kollegen, während er im Homeoffice zum eigenen Wohlbefinden während der Arbeitszeit beiträgt. Der Verband Bürohunde befragte hierzu 1300 Erwerbstätige in Deutschland. Mehr als 90 Prozent bestätigten, dass das Arbeitsklima durch die Anwesenheit von Bürohunden als verbessert wahrgenommen wird.  

 3. Hunde sorgen für weniger Stress 

Der Wissenschaftler Randolph Barker von der Virginia Commonwealth University fand in einer Studie heraus, dass Beschäftigte, die ihre Haustiere mit zur Arbeit nahmen, den geringsten Stress hatten und in einem standardisierten Test durchweg 10 bis 20 Punkte weniger erzielten als Beschäftigte, die ihre Hunde nicht mit zur Arbeit nahmen oder die überhaupt keine Haustiere besaßen. Jeden Morgen mussten die Teilnehmer dazu Speichelproben abgeben, damit die Wissenschaftler/innen ihren Cortisol- oder Stresshormonspiegel messen konnten. Außerdem füllten die Teilnehmer viermal täglich entsprechende Umfragen zu ihrem Stressniveau aus. Was das Stress-Level angeht, sind Mitarbeiter im Homeoffice, die einen Hund besitzen, oder die, die ihren Hund mit ins Büro nehmen dürfen, demnach deutlich im Vorteil.  

 4. Hunde verbessern die Kommunikation 

 Durch Bürohunde kommt man schneller mit Kollegen ins Gespräch. Vierbeiner können Menschen miteinander verbinden und so zu einer wesentlich besseren Kommunikation beitragen. Wer im Homeoffice arbeitet, wird dies auf Gassi-Runden ebenfalls feststellen. Forscher der amerikanischen Purdue University haben festgestellt, dass Hundebesitzer einfacher und schneller neue Menschen kennenlernen. 

 5. Hunde steigern die Motivation 

 Hunde helfen dabei, motiviert und voller Energie zu bleiben. Das haben Forscher der University of British Columbia 2018 in einer Studie herausgefunden, über die „Science Daily“ berichtete. Dabei wurden 246 Studenten befragt, die an einer Therapiestunde mit Hunden teilnahmen. Unmittelbar nach den Sitzungen bestätigten die Studierenden eine deutliche Stressreduzierung sowie mehr Glück und Energie.  

6. Hunde führen zu mehr Ausgeglichenheit 

Bewegung und frische Luft sind für Hundebesitzer selbstverständlich. Der ideale Ausgleich für einen stressigen Alltag. Hundebesitzer können durch Spaziergänge in den Pausen zu mehr Ruhe finden und sind deutlich entspannter und gelassener.  

 7. Hunde machen glücklich 

Dass Hunde glücklicher machen, bedarf keinerlei Studien, auch wenn es diese bereits gibt. Sie zaubern Menschen ein Lächeln ins Gesicht und steigern die Laune im Handumdrehen. Ganz abgesehen von zahlreichen medizinischen Auswirkungen weiß jeder Hundebesitzer, wie gut die Anwesenheit des Hundes für Körper und Seele ist. Für Katzen gilt selbstverständlich das Gleiche!  

 8. Gutes Image für Arbeitgeber 

Unternehmen, die Hunde im Büro erlauben, sind heiß begehrt und dennoch bisher sehr rar. Gerade nach der Pandemie möchten Hundebesitzer nicht mehr auf ihren vierbeinigen Liebling bei der Arbeit verzichten. Für einige Arbeitnehmer ist dies sogar ein Grund, sich auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber zu machen.  

 Hunde sind nicht nur im Homeoffice eine absolute Bereicherung. Auch im Büro stellt sich die Mitnahme von Hunden als Win-win-Situation für alle Seiten heraus. Es gibt also zahlreiche Gründe, weshalb Hunde auch nach der Pandemie keinesfalls zurück im Tierheim landen und ein Miteinander während der Arbeitszeit weiterhin ermöglicht werden sollte.