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Jeder hat es schon einmal erlebt. Man bewirbt sich auf eine neue Stelle, erhält eine Einladung und sitzt am Ende mit feuchten Händen und wackeligen Knien im Bewerbungsgespräch.

Im besten Fall hat man sich vorab über das Unternehmen informiert und fleißig Antworten für die berühmten Stressfragen auswendig gelernt. Der Sinn hinter diesen Fragen erschließt sich dabei leider nicht immer.

Wir haben recherchiert und sind dabei auf einige gut gemeinte, aber wahnsinnig unsinnige Fragen gestoßen, die der eine oder andere ganz sicher schon gehört hat.

Top 4 unserer Lieblingsfloskeln

„Warum sollten wir uns gerade für Sie entscheiden?“

Ein typisches Exemplar für die Kategorie „vorher unbedingt auswendig lernen“. Diese Frage beschäftigt sich mit den allseits beliebten „Stärken und Schwächen“. Die normale Vorgehensweise, um mit einer supertollen Antwort zu punkten? Google, dein bester Freund und Helfer. Listen mit möglichen Stärken werden geprüft und am Ende gewinnt, was sich irgendwie noch am passendsten und besten anhört. Zielführend ist was anderes. Zumal diese Frage auch wirklich veraltet ist. Nicht zu vergessen, im Bewerbungsgespräch befragt man Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, Erfahrungen und Erfolgserlebnissen. Eine Spurensuche, bei der mehr Kreativität und Feinfühligkeit gefragt ist. Hier zählt ein Blick hinter die Fassaden!

Platz 4

„Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“

Eine Frage, die weit in die Zukunft schauen lässt. Sicher ist es nicht verkehrt, sich in Bezug auf künftige Ziele – persönlich sowie auch beruflich – diese Frage selbst zu stellen. Darüber nachgedacht zu haben schadet in keinem Fall. Dennoch halten wir die Frage für ein Bewerbungsgespräch für ziemlich unangebracht. Weshalb? Weil sich Ziele auch im Berufsleben immer wieder umformen, weil Menschen sich weiterentwickeln können, Ansichten und Lebensumstände sich ändern und nichts in Stein gemeißelt ist. In der heutigen Zeit ist es normal, dass es zu häufigeren Jobwechseln kommt und man stetig neue Wege beschreitet. Die korrekte Antwort wäre in diesem Fall also „Nicht in Ihrem Unternehmen“. Ob diese jedoch so gut bei Personalern ankommt, ist fraglich.

Platz 3

„Warum möchten Sie gerade in unserem Unternehmen arbeiten?“

Ebenfalls eine dieser Standardfragen, die weniger kreative Personaler immer wieder stellen. Doch was genau möchte man hier als Antwort hören? Im Normalfall bewerben sich  potentielle Kandidaten bei unterschiedlichen Unternehmen und versenden einen ganzen Stapel an Bewerbungen. Sicher gibt es auch hier immer wieder Favoriten, von denen man sich eine positive Rückmeldung wünscht. In den restlichen Fällen ist die Antwort zuvor eingeübt und sagt nichts über die wahren Beweggründe aus. Eine ziemlich unsinnige Frage? Wir finden schon!

Platz 2

„Wir melden uns innerhalb der nächsten Tage bei Ihnen.“

Hände hoch, wer hat diesen Satz schon einmal nach einem Bewerbungsgespräch gehört? Und jetzt alle Hände, wo dieser Satz am Ende auch tatsächlich zutraf … Wieso und weshalb dieser Satz so ziemlich bei jedem zweiten Bewerbungsgespräch gesagt wird, ist uns ein Rätsel. Denn in den meisten Fällen dauert der Bewerbungsprozess mehrere Wochen an und eine Entscheidung wird nicht direkt am Folgetag getroffen. Häufig scheinen es Unternehmen sogar gar nicht für nötig zu halten, sich anschließend noch bei Bewerbern zu melden. Sicher warten einige von Ihnen bis heute auf eine Rückmeldung aus vergangenen Gesprächen. Unser Tipp für Bewerber: Wenn Sie diesen Satz hören, verlassen Sie sich einfach nicht drauf!

Platz 1

Wir sind noch über weitere Fragen gestolpert, die wir Ihnen hier ersparen möchten. Fazit ist, dass Bewerbungsgespräche viel zu oft nach Schema F ablaufen und es schade ist, dass dabei so selten neue Fragen auftauchen. Fragen, die Bewerber dazu ermutigen mehr über sich selbst zu erzählen und weniger darauf absehen, Stressmomente zu erzeugen und auszutesten. Hier ist schon jetzt ganz klar Verbesserungsbedarf!

Einen weiteren interessanten Beitrag zu diesem Thema finden Sie bei t3n – hier entlang!